Wer ich bin?

Oder muss es nicht vielmehr heißen „was ich bin?“

Heimatverbunden natürlich. Aber auch heimatverliebt, neugierig, immer schon mit einer Prise Sendungsbewusstsein fürs Revier ausgestattet.

Natürlich tief verwurzelt, kulturell interessiert, Eindrücke, Situationen, Motive aufsaugend wie ein Schwamm eben. Kurz: Gern hier lebend ist das, was mich antreibt. Antreibt, Fotos zu machen, um mit Bildern Geschichten zu erzählen. Ohne Worte ins Schwarze treffen. Ach ja, Gutberger, Bernd Gutberger ist mein Name.  Mit einem gerüttelt‘ Maß an Glück im rechten Moment mit der Kamera am rechten Ort zu sein.  Und nicht einfach nur hier lebend, sondern erlebend. Fasziniert von der Schönheit der Landschaft, manchmal überrascht, wie nah Schönheit und Hässlichkeit beieinander liegen.

Wie man es sich hier ‚kommod‘ macht, trotz einer manchmal kruden Architektur, die der viel zu schnell gewachsenen Städte im Ruhrgebiet durch rasantes Tempo der industriellen Entwicklung geschuldet ist. Im zweiten Weltkrieg schwer getroffen, als sogenannte „Waffenschmiede des Reiches“ großflächig zerstört und der Wiederaufbau nicht immer den ästhetischen Befindlichkeiten folgte, ist das Ruhrgebiet heute eine bunte Mischung aus Industrieanlagen neben Wohngebieten, noblen Vierteln fast immer im Süden der Städte, denkmalgeschützte Bergmannsiedlungen, 50er-Jahre-Architektur, die schnell und kostengünstig erschaffen werden musste ohne ein besonderes Augenmerk für Schönheit sowie die Architekturstile der einzelnen Jahrzehnte bis zu den heute wieder an die aus der Epoche des Bauhaus angelehnte Bauweise.

Aber nicht nur die Architektur, auch der Strukturwandel, der seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass man sich neu hier erfindet, sorgt für eine besondere Wandlung der Landschaft. Zechensterben, Hüttensterben, Weggang großer Industriebetriebe sorgten für hohe Arbeitslosigkeit, Ängste, Nöte und Sorgen bei den Menschen. Auf der anderen Seite der Umgang mit diesen Geschehnissen. Immer wieder wird neues, anderes Leben eingehaucht, entstehen Arbeitsplätze, neue Architektur. Immer neue Freizeitangebote, Industriekultur und veränderte Landschaften sorgen für Bewegung und fordern die Menschen heraus.

Und mittendrin: ICH. Mitte der 60er Jahre in Bochum geboren und aufgewachsen. Beide Großväter waren Bergmänner, vielleicht ist das der Grund für meine Erdverbundenheit mit dieser lebens- und liebenswerten Landscholle.

Natürlich kann man auch woanders leben! Muss man aber nicht.

Muss jetzt aber wirklich Schluss machen. Kamera und Hund warten schon auf neue Perspektiven, interessante Menschen, spannende Motive!

Glück Auf!